Intercropping auf der Lake Agege Farm
Auf einem Versuchsfeld der Lake Agege Farm soll im Rahmen des Projektes DIVAGRI eine besondere Form des Mehrfruchtanbaus (intercropping) getestet werden.
Versteht man unter Mehrfruchtanbau üblicherweise den Anbau von mehreren Reihen einer Frucht im Wechsel mit einer anderen, wobei darauf geachtet wird, entsprechende Fahrgassen für die Beikrautregulierung zu lassen, versuchen wir mit unserem Anbau von drei Pflanzen unterschiedlicher Pflanzengattungen, auf diese Fahrgassen zu verzichten und die Spezifizierung der Pflanzengattungen gezielt zu nutzen (siehe Zeichnung). Dabei soll der Anbau so geregelt werden, dass eine nachträgliche Beikrautregulierung möglichst vermieden werden kann und damit der Aufwand der Pflege sich besonders reduziert.
intercropping principles visualized by Britta Wolff
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Die Pflanzengattungen sind gezielt auf fünf Probleme des tropischen Pflanzenbaus auf Laterit haltiger Erde ausgelegt:
- Starke Verunkrautung
- Insektenbefall
- Schnelle Austrocknung und Verhärtung des Bodens
- Schnelle Verbuschung
- Schneller Nachlass der natürlichen Bodenfruchtbarkeit
In unserem Falle soll eine hochwüchsige Pflanze, die als Rankhilfe dient, mit einer Leguminose, die Dank ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien, die natürliche Bodenfruchtbarkeit auch für die beiden Nachbarpflanzen garantiert, in symbiotischer Verbindung treten. Bohnen oder Erbsen die dieser Pflanzengattung zugeordnet werden, ranken an der hochwüchsigen Pflanze empor. Damit werden diese weniger durch Insekten befallen.
Die frühe gepflanzte, hochwüchsige Frucht wird damit wenig in ihrer Ausprägung und ihrem Wuchs beeinträchtigt. Die Wurzeln dieser hochwüchsigen Frucht können den natürlichen Stickstoff durch Wurzelverbindung und Verquickung mit der Bohne oder Erbse für sich aufschließen. Auch der Bodendecker mit großblättrigen Trieben, wie in unseren Falle die Melone oder der Kürbis, kann diesen natürlichen Stickstoff aufschließen. Er verhindert die Austrocknung und Verhärtung des lehmhaltigen Bodens. Damit können sich die Wurzeln schneller im Boden verankern und tieferliegende, feuchtere Regionen erreichen und somit die Spurenelemente wie Kalium und Phosphat, die den Wasserhaushalt in der Pflanze regulieren, besser von den Pflanzen aufgeschlossen werden.
Dazu soll durch Erhöhung der Diversität auf relativ kleinen, für small scale Farmer überschaubaren Parzellen, 1. das Verständnis des natürlichen ökologischen Landbaus einerseits geschärft werden, 2. auch wirtschaftlichen Belangen Rechnung getragen werden.
In Hinsicht des 1. Aspekts soll durch vermehrtes Verständnis biologisch und ökologischer Prozesse der zunehmende Einsatz von teuren, synthetischen Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Small scale Farmer haben in der Regel keine landwirtschaftliche Ausbildung – darüber hinaus kaum eine schulische erhalten, viele beherrschen das Englische nicht. Der Anteil an Analphabeten ist hoch. Der sachgerechte Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist damit kaum gegeben. Ist dieser in Europa gesetzlich geregelt, gibt es dafür in Afrika fast kaum Gesetzesvorgaben. Oft leider – wie in unserem Falle – werden diese Pestizide oder Herbizide in Trinkwasserschutzgebieten mit extremen Hanglagen eingesetzt.
Roden des Landes mit einem einfachen Buschmesser
Große Wurzeln müssen mühsam ausgegraben werden
Erste Versuche mit dem Anbau-Pflug des neuen Agria 4300 Einachsgerätes
Maik erklärt den Farmern die Funktionsweise der neuen Agria Maschine und die Details, die beachtet werden müssen
Mehrere Farmer aus der benachbarten Community Baifikrom sind gekommen, um das maschinelle Pflügen auszuprobieren (und um ihre Kräfte zu messen)
Nach zwei Arbeitstagen ist der neue Plot komplett gepflügt und die Farmer sind zufrieden
Kofi und unser Schlangenexperte und Volunteer Luis holen Kuhmist von der Zebufarm im nächgelegenen Ort Baifikrom
Der Kuhmist dient als natürlicher Dünger für die Pflanzen, die demnäst hier wachsen werden
Das Einbringen von Kuhmist erhöht die Wasseraufnahmefähigkeit der Erde
Mit dem Hack-Anbaugerät wird die gepflügten Schlollen weiter zerkleinert und der Kuhmist in die Krume eingebracht
Der feinkrümelige Acker ist für die Aussaat bereitet und unser Farmmanager Kofi ist stolz
Vorbereitung unseres neuen Intercropping Feldes
Bestimmung der Form des Feldes und Erklärung der neuen agria 3400-D Einachsmaschine
Erklärung der ökologischen Mischkultur mit Ocra, Bohnen und Melonen;
Erläuterung zum Einsatz von Kuhdung als natürliches Düngemittel
Okra
Bohnen
Melonen
9 Tage nach der Aussaat